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Medical Gaslighting beschreibt ein Phänomen, bei dem Patienten das Gefühl haben, dass ihre gesundheitlichen Beschwerden von Ärzten nicht ernst genommen oder auf psychische Ursachen reduziert werden. Besonders Menschen mit seltenen Erkrankungen sind gefährdet – ihre Symptome werden oft missverstanden und führen zu Fehldiagnosen. In diesem Artikel erfährst du, warum Medical Gaslighting auftritt, welche Gruppen besonders betroffen sind und wie du dich als Patient besser schützen kannst.
Medical Gaslighting ist ein neuer Begriff für ein altes Phänomen. Medical Gaslighting beschreibt das Phänomen, dass Patienten das Gefühl haben, ihre gesundheitlichen Beschwerden würden von Ärzten nicht ernst genommen. Dieses „Gefühl“ ist jedoch oft mehr als nur eine subjektive Wahrnehmung: Studien und Berichte zeigen, dass viele Betroffene tatsächlich erleben, wie ihre Symptome heruntergespielt oder ausschließlich auf psychische Ursachen reduziert werden. Das Phänomen wird häufig erst im Nachhinein als real erkannt, wenn Patienten feststellen, dass ihre Erfahrungen auch von anderen geteilt werden. Medical Gaslighting kann zu ernsthaften Folgen führen, da Fehldiagnosen oder gar das vollständige Übersehen von Krankheiten die richtige Behandlung verzögern. Dieses Problem wird zunehmend wissenschaftlich untersucht und ist aktuell ein viel diskutiertes Thema.
Disclaimer: Unser Ziel ist es nicht, Ärzte pauschal zu verurteilen oder ihr Handeln zu rechtfertigen. Die Ursachen für Medical Gaslighting sind komplex und vielfältig. Dennoch ist es wichtig, über dieses Problem aufzuklären.
Grundsätzlich kann jede Person von Medical Gaslighting betroffen sein. Besonders gefährdet sind jedoch Gruppen, die in der Gesellschaft bereits Marginalisierung erfahren, wie Frauen, LGBTQ-Personen, People of Color und mehrgewichtige Menschen. Ein Beispiel ist die Erkrankung Endometriose, bei der die Schmerzen von Frauen oft heruntergespielt oder als „normal“ abgetan werden. Auch Menschen mit seltenen Erkrankungen sind häufig betroffen, da ihre Symptome oft keine oder erst spät eine korrekte Diagnose erhalten. z.B. Hereditäres Angioödem (HAE), eine seltene genetische Erkrankung, bei der es zu plötzlichen und schmerzhaften Schwellungen kommt. Da die Symptome von HAE oft unspezifisch und episodisch auftreten, wird die Erkrankung häufig zunächst falsch diagnostiziert, zum Beispiel als Allergie. Dies gefährdet die Betroffenen und führt zu einer Verzögerung der richtigen Behandlung.
Die Ursachen für Medical Gaslighting sind vielfältig und in den meisten Fällen nicht auf böse Absichten von Ärzten zurückzuführen. Zu den häufigsten Gründen gehören:
Medical Gaslighting kann dazu führen, dass Patienten keine angemessene Behandlung erhalten. Sie müssen unter Umständen lange ohne Diagnose leben, wodurch sich ihre Beschwerden verschlimmern können. Ohne korrekte Diagnose erhalten sie keine Medikamente und können keine Kostenübernahmen durch die Krankenkasse geltend machen. Dies kann im schlimmsten Fall auch Auswirkungen auf die Erwerbsunfähigkeit und die Rente haben. Besonders bei schweren chronischen Erkrankungen ist die Gefahr groß, dass Symptome unbehandelt bleiben oder der Krankheitsverlauf sich verschlimmert. Auf psychischer Ebene kann Medical Gaslighting zu Selbstzweifeln und Vertrauensverlust in die medizinische Versorgung führen. Für das Gesundheitssystem entstehen durch Fehldiagnosen zudem unnötige Kosten, da den Patienten nicht nachhaltig geholfen wird.
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